12.02. - 07.03.2025  Camper Abschiedstour nach Sizilien

Eigentlich wollten wir schon zu Weihnachten unsere „Winterflucht“ nach Sizilien antreten. Zahnschmerzen und fehlende Behandlungsmöglichkeiten über die Feiertage und Neujahr vereitelten jedoch den Plan. So kam es zur Verzögerung bis Mitte Februar. Zwischenzeitlich bekamen wir im Januar auf der Caravan-Motor-Touristikmesse in Stuttgart „Geschmack“ auf ein größeres Wohnmobil was wir noch vor Reiseantritt als „Jungen Gebrauchten“ von privat zum Kauf sicherten.

So ist diese Reise denn auch eine ganz Besondere, da es die Letzte mit unserem geliebten Selbstausbau werden soll.

Wir starten die Reise am Tag vor der Fährabfahrt durch die Schweiz um genügend Vorlauf für eventuelle Schneerisiken zu haben. Nach einer ruhigen Nacht auf einer Autobahnraststätte in Italien checken wir am Do.13.02. abends in Genua auf die GNV-Fähre nach Palermo ein.

Freitagabend „spuckt“ uns die Fähre in den feierabendlichen Chaosverkehr in Palermo aus. Ein Vorgeschmack auf intensive italienische Fahrweise hier auf Sizilien und später im Süden Italiens.  Der zentrumsnahe „Parcheggio Auto-Camper“ Parkplatz bietet eine ruhige Nacht und saubere Sanitäranlagen. Wir erleben bei einer Stippvisite am Abend und am nächsten Vormittag  das impulsive Leben in Palermo.

Am Samstag wechseln wir bei zeitweise heftigem Regen und vielen Schlaglöchern in die Nähe von Marsala und beziehen unser erstes vorgebuchtes Quartier auf einem schönen, kleinen, freundlichen, familiär geführten Camplingplatz  https://www.lilybeovillage.it/

Radfahren ist meist wegen fehlender Radwege, freilaufender Hunde und ob des Verkehrs ein Abenteuer für sich. Wir haben es überlebt 😊 Einzig die Salinen zu Salzgewinnung und das Museum in Marsala sind sehenswert. Nach der Reparatur eines Schmutzfängers (im wassergefüllten Schlagloch beschädigt) wechseln wir für eine Nacht nach Selinunte auf den wenig ansprechenden Campingplatz „Athena“.  Die Verköstigung im Restaurant hingegen ist gut und der Besuch der Tempelruinen am nächsten Tag beeindruckend – aber teuer. Die Weiterfahrt entlang der Südküste bescherte uns noch das Highlight der weißen Kalksteinfelsen „Scala die Turchi“ oder „die weiße Treppe der Türken“ bei Agrigent.

Zur Erholung und Entspannung ob der vielen Eindrücke, buchten wir uns auf einem etwas  luxioseren Campingplatz https://www.campingluminoso.com/  bei Punta Braccetto ein.

Die nächsten Tage war Radfahren, Strandleben und Sonne genießen angesagt.

Der nächste Wechsel führte uns zunächst durch’s Landesinnere vorbei am Ätna bis kurz hinter Taormina. Vom Camping „La Focetta Sicula“ war wegen der Serpentinenstrecke eine gefahrlose Besichtigung von Taormina mit dem Rad unmöglich, sodass wir Ätna und die angeblich schönste Stadt Siziliens auf dieser Reise ausließen. Auch eine Bootstour zu den Liparischen Inseln bzw. zum Vulkan Stromboli fiel mangels Gelegenheit aus.

So verließen wir am Sa.01.03 die Insel und wechselten von Messina auf’s italienische Festland. In Kalabrien fanden wir nach längerem irritierenden Suchen bei Paestum den Campingplatz  https://www.campingvillaggiodeipini.com/de/ . Direkt am Meer gelegen können wir noch einmal das schöne Wetter genießen und mit dem Rad ein paar Erkundungstouren unternehmen. Sehr Sehenswert dabei die nahen Ausgrabungen und Tempelruinen bei Paestum. Und unbedingt empfehlenswert auch das familiär geführte Campingplatzrestaurant. Hier kocht die italienische Mama noch selbst. Unschön: Eine Katze machte ihr „Geschäft“ in unser Vorzelt. Es stank erbärmlich. Übrigens war es auch eine Abschiedstour für unser Vorzelt, welches aufgrund der langjährigen Benutzung und Sonnenbestrahlung, ausgeblichen, porös und nun an mehreren Stellen eingerissen ist. Alles hat eben seine Zeit !

Wir fahren nach einigen Tagen nur wenige Km weiter, da wir uns Pompei anschauen wollen. 2 Tage bleiben wir auf dem Stadtcamping "Zeus" direkt an einer der Zugänge.  Ein ganz anderer Zugang, nämlich der zu den Sanitäranlagen, bereitete mir u.a. Kopfschmerzen. Der Grund: 2x übersah ich die geschlossene Glastüre und lief 2x voll dagegen. Aua!

Nach der Besichtigung ziehen wir weiter bis wir auf Höhe Rom in Meeresnähe  mangels Möglichkeiten (alle anderen Campingplätze noch geschlossen) auf einem alternativ geführten kleinen „naturbelassenen Plätzchen unterkommen. Der holländische „Aussteiger“ war allerdings sehr erfreut und überaus freundlich. Die App „Park For Night“ hat uns hier den Tag gerettet 😊

Schon am nächsten Tag „strandeten“ wir in Pisa. Der zentrumsnahe WoMo-Stellplatz bietet zwar keine Sanitäranlagen, ist aber mit 15€ durchaus günstig. Zu Fuß besichtigten wir Pisa rund um den schiefen Turm und fanden abends nicht weit vom Stellplatz noch ein schönes Lokal. Etwas skuril dabei, ein Zauberer der von Tisch zu Tisch ging. Wir entgingen Ihm und verließen vorher noch das Restaurant.

Am Freitag 07.März schafften wir den Rückweg in einer Tagestour. War anfangs so nicht geplant- aber es lief, trotz einiger Stau’s in der Schweiz zu Gut um noch eine Zwischenübernachtung einzuplanen.

So endet unsere Abschiedstour mit unserem geliebten tollen Selbstausbaucamper auch ziemlich wehmütig, aber wie gesagt. „Alles hat seine Zeit“.