14.02. - 23.03.2024 Portugal
Mi.14.02 – Sa.17.02.2024 Anfahrt
Start mit vollem Gepäck am kalten Morgen (3°C). Bei Pforzheim auf die Autobahn und erst in Frankreich bei Chalon-s-Saone diese wieder verlassen um den ersten Übernachtungsplatz in Creuzier-le-View anzusteuern. Dieser kleine Platz liegt sehr ruhig im oberen Ortsteil der verschlafenen Gemeinde. Bei den ersten 640 Km handeln wir uns gleich einen prächtigen Steinschlag in der Windschutzscheibe vom Camper ein.
Weiter geht’s am nächsten Tag wieder auf der Autobahn quer durch Frankreich. Über die Atlantikautobahn schaffen wir es bis weit hinter San Sebastian. Die letzten KM bis zum nächsten Ü-Stopp sind dann aber doch sehr anspruchsvoll, da in Dunkelheit mit Hänger eine gut 35KM lange Bergetappe zu meistern ist. (Da sollte man jetzt auf dem Motorrad sitzen) Völlig geschafft erreichen wir Lekeito und müssen den Hänger noch abkoppeln, da die Stellplätze für WoMo´s etwas kurz sind. Die längste Tagesetappe mit 735 Km war geschafft.
Am heutigen Freitag können wir es gelassener angehen. Bis Benavente unserem nächsten Tagesziel vor der portugiesischen Grenze sind es nur 430 Km. Der Stellplatz am Ortsrand liegt neben einem Supermarkt. Die Stadt ist fußläufig gut zu erreichen und so reicht die Zeit gut für einen Stadtbummel und abends schmecken die TAPAS in einer kleinen spanischen Bar.
Am Samstag endlich erreichen wir nach weiteren 340 Km unser erstes Basislager. Der Campingplatz „Parque de Campismo de Salgueiros“ nur ganz wenige Km von Porto entfernt. Der Platz hat wahrlich schon bessere Zeiten gehabt, aber Duschen und Toiletten funktionieren und das Personal ist maximal freundlich. Zudem liegt der Platz nur wenige Minuten vom Strand entfernt und kostet lächerliche 10 € / Tag inkl. Strom (welcher jedoch nur 2 Amp. liefert).
So.18.02 – Mi.21.02.2024 Der Norden – Porto
Mit dem Rad entlang der Küste geht es direkt nach Porto. Schönes Wetter, Wochenendausflügler und dazu ein großes Motorradtreffen nahe der Verbindungsbrücke zum Stadtzentrum lassen die City „übervölkern“.
Tags darauf fahren wir erneut mit dem Rad (sind ja nur 3 KM) in die jetzt ruhigere City und genießen den Stadtbummel. Nach der Besichtigung des prächtigen Bahnhofes mit den blauen Kacheln in der Vorhalle noch schnell eine Datenkarte für 10 € für den Rest des Monats gekauft und erneut in der gleichen Tapas-Bar eine Stärkung eingenommen.
Am Dienstag dann endlich auch mal die Motorräder bewegt. Auf einer 120 Km Tour im Umland von Porto bis an den Douro und an die dortigen Weinanbaugebiete gefahren. Viel Ortsverkehr aber auch einige schöne Kurvenetappen waren dabei.
Am Mittwoch dann der Schreck – Fahrzeugbatterie leer. Vermutlich lief unbemerkt das Radio (lautlos) und sog die 7 Jahre alte Batterie gänzlich leer. Dank er Unterstützung des freundlichen Campingpersonals konnten wir noch am gleichen Tag beim Fordhändler sicherheitshalber Ersatz beschaffen und auch selbst einbauen.
Do.22.02. – So.25.02.2024 Zentral-Portugal - Peniche (im Bungalow)
Regen, Wind – das Wetter wird richtig schlecht. Sogar Unwetter an der Küste sind angesagt. Kurzentschlossen buchten wir uns für 4 Nächte in einem Bungalow auf der Halbinsel in Peniche ein. Nach ca. 250 Km bezogen wir kurz nach Mittag unser Sicherheitsquartier. Der Plastikbunker auf der Anlage macht zwar nicht viel her aber wir haben richtigen Strom, Toilette und WC und nach langem Vorlauf auch warmes Wasser. Immerhin, auf Nachfrage am nächsten Tag, durften wir auch Camper+Hänger mit auf die Anlage nehmen.
Peniche gilt als Hochburg bei den Surfern. Hier werden wohl sogar Weltmeisterschaften ausgetragen. Die Wellen sind jedenfalls gigantisch und die Küste sehr imposant.
Die Regentage verbringen wir mit Besichtigungen. z.B. den romantischen Ort „Obidos“, wo wir auf der Stadtmauer wandeln, schmackhafte Naftas essen und Ginjinha den berühmten Kirschlikör der Region einkaufen.
In Sintra als Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten vor den Toren Lissabons, enttäuscht der viel gepriesene historische Kern. Dafür war die Besichtigung des Palacio Nacional de Sintra sehr beeindruckend.
Am Sonntag wagen wir eine kleine Fahrradrunde (und wurden natürlich nass), entlang der imposanten Küstenlinie der Halbinsel und suchen erfolglos etwas schönere Ecken im ansonsten wenig einladenden Peniche. Am Abend wollen wir noch das empfohlene Restaurant an der Anlage ausprobieren und morgen dann ins Alentejo aufbrechen.
Mo.26.02. – Do.29.02.2024 Alentejo: Gebiet um den Alqueva Stausee
Wir verlassen die Atlantikküstenregion (die Salzluft hat den Bike-Ketten schwer zugesetzt) und fahren quer durchs Land bis fast an die spanische Grenze in das Gebiet um den Alqueva Stausee. Bei Rosario finden wir nach 300 KM Wegstrecke Quartier auf dem gleichnamigen privat geführten kleinen Campingplatz in absolut ruhiger Umgebung. Wir bekommen einen sehr schönen Platz mit Blick auf den See. Auch den Grill konnten wir bei sonnigem Wetter endlich mal wieder anzünden.
Die Nacht war mit 5 °C kalt aber der Strom reicht für unseren kleinen elektr. Heizer und so mussten wir nicht frieren. Die Sonne wärmt schnell und so kommen wir am Di. bald mit den Motorrädern fort um das liebliche Umland zu erkunden. Nach 160 Km Tour waren wir auf der Burganlage in Monsaraz, haben den Alqueva Stausee gesehen und in Mourao eine Kaffe und Tapas-Pause eingelegt. Pünktlich zum Genießen der Spätsonne und der hausgemachten Pizza vom Platz waren wir zurück – und Petra „durfte“ sogar ca. 5Km Schotterwege fahren ;-)
Am Mittwoch schafft die Sonne ab ca. 10.00 Uhr annehmbare Temperaturen und wir nutzen den Tag für eine ausgedehnte Radtour. Eine Pause gab es erst in Vila Vicosa wo wir Cafe und Nata köstigten bevor wir nach 73 Km Radtour völlig geschafft wieder den Campingplatz erreichten.
Do. 29.02. Alles kränkelt – Petra erkältet/erschöpft, ich mit Mundschleimhautentzündung. Fahre allein mit dem Motorrad nach Evora in die 70 Km entfernte Stadt. Dort besorge ich Kettenspray für die Mopeds, Medizin in der Apotheke, etwas Bares und schaue mir noch die Knochenkapelle „Capela Dos Ossos“ an. Vielsagend der Spruch über dem Eingang : „Unsere Knochen warten hier auf Eure“.
Fr.01.03 – Mi.06.03.2024 Algarve
Heute verlassen wir die Ruhe und stürzen uns in den Trubel der Algarve.
Als Ziel wählen wir den Orbitur Campingplatz „Parque de Campismo“ in Valverde bei Lagos. Wieder sind es 300 Km Wegstrecke, die schnell bewältigt sind. Und so bauen wir bereits kurz nach Mittag unser Lager unter Pinenbäumen auf. Schnell noch eine Einkaufsrunde mit dem Rad und der Grill kann wieder glühen.
Wie angekündigt wird Das Wetter wieder wechselhaft. Mit dem Fahrrad radeln wir ins nahe Zentrum von Lagos und unternehmen einen ersten Stadtbummel. Durch das Museum betreten wir die prunkvolle Kirche „Igreja de Santo Antonia“ auch als goldene Kapelle bekannt. Regenschauer begleiten uns durch den Tag – beim Radfahren bleiben wir aber trocken.
Kein Regen aber Wolken, Wind und Sonne wechseln sich ab. Daheim soll das Wetter sogar besser sein! Wir drehen eine kleine Motorradrunde und fahren erst zum Cabo de Sao Vicente und im Bogen am Rande der Sierra de Monchique zurück zum Camp. Den Nachmittag genießen wir am Platz und werfen den Grill wieder an. (ca. 120 KM Tagestour)
Mo. 04.03. Tagesausflug mit den Motorrädern nach Faro (Hin und Zurück je 90 KM). Wir leisten uns eine Stadtrundfahrt für 6 € mit einem klapprigen Buszug über rumpelige Straßen. Keine lohnenswerte Stadt und die Fahrt eher eine Staustrecke. Dafür gab`s für kleines Geld herrliche Orangen vom Straßenverkauf.
Am Di. machten wir eine Bootstour zur Ponta da Pieneda. Mit den Rädern an den Hafen und die zuvor online gebuchte Bootstour in kleiner Gruppe in kleinem Boot gemacht. Die Küstenlinie mit den vielen Sandbuchten und den Felsformationen mit den vielen Grotten berauscht absolut. MEGA!
Letzter Tag vor Abreise. Das Wetter soll wieder schlecht werden. 3 Tage Regen sind angesagt. Das werden wir nutzen und uns ein Stück Richtung Heimat orientieren. Aber dieser heutige Mittwoch gibt nochmal alles. Bei mildem sonnigen Wetter drehen wir nur eine kleine Radrunde um Luz. Setzen uns lieber bei einem Liter Sangria an die Promenade und legen uns danach noch ein bisschen an den Strand.
Do.07.03 – Do.21.03.2024 Calpe Urlaub vom Urlaub
Am Vorabend noch alles gepackt und am Morgen wie angekündigt bei miserablem Regenwetter das Weite gesucht. Unterwegs in Spanien haben wir uns entschieden den vom letzten Jahr bekannten CalpeMar Campingplatz in Calpe aufzusuchen. Die über 900 KM sind an einem Tag nicht zu schaffen, sodass wir auf einer Autobahntankstelle bei Lorca zwischenübernachteten. Unterwegs gab es plötzlich ein Warnblinken von der GS auf dem Hänger. Durch den vielen Regen und das Salz war der Schalter dauerüberbrückt und ließ sich nicht mehr abstellen. Am nächsten Morgen erwachten wir bei Sonnenschein und die Fahrt nach Calpe war nur noch kurz. Doch oh Schreck, ich hatte bei der Onlinebuchung unterwegs ein falsches Ankunftsdatum gewählt. Zum Glück bekamen wir doch noch einen schönen Stellplatz auf dem ansonsten vollständig ausgebuchten Platz und konnten umbuchen.
Jetzt machen wir erstmal Urlaub vom Urlaub. 😊
Sa.09.03. 80% vom Tag sind verregnet. Wir kaufen im Baumarkt Kleber für ein Loch im Zelt und Fußmatten für den Camper. Anschließend gönnen wir uns eine Thai-Massage und Abends ein paar Leckerlies an der Bar. Die Motorradelektrik spinnt schon wieder. Der Blinkerschalter steht wohl auch unter Wasser wie zuvor der Warnblinker und verselbstständigt sich dauernd. MIST.
Am Sonntagmorgen den Blinkerschalter instandgesetzt. Zum Glück hat die Batterie nach dem Dauerblinkmarathon noch genug Saft. Eine kleine Tour in die nahen Berge mit Ziel eines Wasserfalls und des Bergdorfes Guadalest, dessen Ortsmitte sich innerhalb einer Burg befindet, wird die Batterie schon wieder vollladen. Doch es kommt anders. Der Wasserfall ist nicht auszumachen und wenige KM vor dem Bergdorf stürze ich mit dem Motorrad vor einer Bergaufkurve. Plötzliches Versagen der Hinterradbremse, extrem glatter Asphalt und eine Panikbremsung lassen das Vorderrad wegschmieren. Mit einer Wadenzerrung, dickem Knie und schmerzenden Rippen fahren wir die letzten 30 KM der Tour direkt zur Unterkunft. Nach 130 Tages-KM ist für mich erstmal Fahrpause angesagt. Wunden lecken.
Die nächsten Tage gehen wir nur gemächlich an den Strand und genießen das Meeresrauschen und ab und an ein Literchen Sangria. Mit ein bisschen Shopping, ab und an ein kleines Eis und bei allerbestem Sonnenschein auch ein erstes Bad im Meer vergehen die Tage entspannt. Auch nach einer Woche „Pause“ stellt sich leider kaum ein Genesungsfortschritt bei mir ein, sodass wir beschließen von Calpe aus am Do. doch den direkten Heimweg anzutreten.
21.-23.03.2024 Die Rückreise
In der Nacht vor dem Rückreiseantritt hat es stark gewindet. Zum Glück hatten wir das Zelt bereits am Vorabend abgebaut und reisefertig verstaut. Gleich am ersten Rückreisetag legten wir mehr als die Hälfte der Strecke zurück (900 KM) und schafften es bis weit nach Frankreich, sogar noch bis in die Provence. Wie üblich wählen wir für die Übernachtung eines der Autobahnraststätten mit 24h Öffnungszeit. Am Freitag fuhren wir dann erneut eine Tagesetappe über 600 Km und "strandeten" auf der A35 in den Vogesen mit Blick auf die Burg Haut Koenigsstein. Ein sehr großzügig angelegter Parkplatz abseits der Autobahn sorgt für eine ruhige Nacht. Am Samstag stehen dann keine 200 KM bis in die heimischen Gefilde mehr an.
Fazit:
Über 5800 Km mit dem Camper abgespult. Für die mautpflichtigen Autobahnabschnitte in Frankreich, Portugal und Spanien hat der Responder von Bip&Go für komfortables Passieren der Mautstellen super funktioniert. In 5 Mehrtagesstationen und 6 Zwischenübernachtungen bewältigten wir die Tour über 39 Tage. Das Wetter in Portugal war durchwachsen, in Spanien wurden wir von der Sonne verwöhnt. Porto, die Region um den Alqueva Stausee und Lagos an der Algarve haben am meisten beeindruckt. Wobei die Algarve wohl erst richtig schön ist, wenn man dort auch ins Meer könnte. Peniche als Surferhochburg hat enttäuscht und auch Faro hätte man sich, ebenso wie mein Unfall mit dem Motorrad sparen können. Erholung fanden wir zum Glück auf "unserem" Campingplatz in Calpe (Spanien)
