Do.29.03 - So.08.04.2018 Mit den Motorrädern nach Sardinien. Unsere erste gemeinsame Tour!

Der Start in die erste gemeinsame Saison führt über Ostern nach Sizilien, wo es hoffentlich schon angenehm warm ist.
Doch zuvor müssen erst die Alpen überquert werden. Nach einem Übernachtungsstopp in Österreich staunen wir nicht schlecht als uns nach der Ausfahrt vom San Bernardino-Tunnel ein Schneepflug entgegenkommt. Zum Glück geht es nun bis zur Fähre nach Genua stetig bergab und ab Mailand wärmt bereits die Sonne. So ist die nasskalte Alpenüberquerung schnell vergessen.
Die Nachtfähre entlässt uns am nächsten Morgen bei Porto Torres auf die Insel, welche wir nach kurzer trockener Fahrt entlang der schönen Küstenstrasse nun noch überqueren müssen. Im Inselinneren erwartet uns Starkregen und ein heftiges Gewitter. Nach bangen und langen Minuten des Wartens auf den Vermieter zur Schlüsselübergabe, erreichen wir am Abend endlich unser gebuchtes Ferienhaus in Orosei.
Extrem starke Winde verleiden am nächsten Tag das Motorradfahren. Zeit sich zu Fuß ein wenig umzuschauen und das Umfeld zu erkunden. Wir "wohnen" quasi direkt auf einer kleinen Orangenplantage. Überreife, süß und saftige Orangen jeden Tag direkt vom Baum... genial lecker.
Der nächste Tag führt uns über gefühlte 1000 Kurven durch die sardische Bergwelt. Wir besichtigen dabei auch die Nuraghenhochburg "Su Nuraxi". Schon bei Dunkelheit, was in den Bergen fahrerisch kein Spaß ist, erreichen wir Orosei. Spät und hungrig finden wir zum Glück noch ein kleines Restaurant für die obligatorische Pizza.
Eine weitere Ausfahrt führte durch das Bergdorf Orgosolo, welches früher ein "Banditennest" war und man heute über die vielen mit teils politischen Bildern und Parolen bemalten Hauswände staunen kann.
Tagsüber schön warm wird es Nachts doch empfindlich kalt. Als einzige Heizquelle im Steinhaus gibt es nur einen offenen Kamin, der aber nicht recht zieht. So ist mehr Rauch in der Wohnung als im Schornstein und wir können wählen zwischen Erfrierungs- oder Erstickungstot. Irgendwo dazwischen überleben wir die Nächte.
Wieder auf der Straße ist nach intensiver Kurvenräuberei auf kleinen teils verfallenen Nebenstrecken zwischen Urzulei und Villagrande Strisalli der Strand bei Bari Sardo für eine ausgiebige Pause ideal. Hier nehme ich auch ein sehr kaltes Bad im Meer - versprochen war versprochen 😁
Die Fähre wartet schon. Aber für eine Besichtigung der Burg in Castelsardo reicht die Zeit nach erneuter Inselüberquerung noch locker aus.
Für die Rückfahrt wählen wir eine Route über den Lago Maggiore (Cappuccino). Am Lukmanier verhindert eine Lawinengefahr die Überfahrt. Der Winter ist hier noch nicht vorbei. Für die letzte Übernachtung quartieren wir uns in Feldkirch (Österreich) in einem 4*-Sterne Hotel ein. Tags darauf nehmen wir die letzte Etappe in Angriff. Auf kleinen kurvenreichen Straßen zum Bodensee und durch das Allgäu und die schwäbische Alb zurück nach Hause. In Münsingen krönen wir unsere fantastische erste Tour bei herrlichem Sonnenschein mit einem ersten Eisbecher der Saison.